“Berge von Arbeiten” entstehen in dieserStadt.
Wie gehen wir um mit diesen ” Bergen von Kunst”?
Wie erfindet sich der Künstler neu und anders in Diskussion um Wahrhaftigkeit, Erneuerung und Trendgebaren ?
Gipfelstürmer oder Sisyphus, dessen Stein immer wieder herunter rollt ?
Ila Wingen ist eine Künstlerin, deren Arbeit sich mit den Zuständen und Veränderungen der Gegenwartsgesellschaft befasst. Eine künstlerische Arbeit, deren Resultate sich in subtilen Brechungen äussern: in Form von Malerei, Installationen und Fotografie, sowie urbanen Interventionen.
Sie hat in Frankreich modernen Tanz studiert und Arts plastique an der Pariser Universität. In Berlin absolvierte sie eine Weiterbildung an der UDK zur Kuratorin. Ihr künstlerischer Lebensweg beinhaltet eine Assistenz bei Cy Twombly und diverse Residencies im In-und Ausland, unter anderem Wiepersdorf und Carlisle College, USA.
Die Künstlerin stellt seit 1994 regelmässig im In- und Ausland aus. Ihre Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen, unter anderem im Deutschen Bundestag.
Das Foto “Die SCHÖNE und der BERG ” ist Teil der Fotoserie -Berg’e mich- (2018), und beschäftigt sich mit der Fragestellung nach dem Stand des Künstlers, hier zur Utopie des Erfolgs: “Den Gipfel erklimmen”.
Das Fotografische Bild führt uns in das Atelier eines Künstlers.
Leere Rahmen türmen sich in einem auf und ab zu Bergen an der Wand.
Die klassische Vorstellung, -das Bild als ein ein Zentrum- existiert hier nur noch als Erinnerung in einer übrig gebliebenen Spur am Rand der Rahmen.
Das “entleerte Bild” entwickelt sich weg vom Rahmen, von der Wand ausgehend, hin zur Skulptur.
Der Künstler selbst wird zum Model, steht nackt und aufrecht auf einem Hocker und richtet den Blick auf das vor ihm liegende Gebirge von leeren Rahmen und dreht dabei dem Betrachter den Rücken zu. Anders als bei Caspar David Friedrichs Wanderer über dem Nebelmeer wird hier das Atelier zur Natur der Sache. Und damit hier zur Frage: blicke ich über das Nebelmeer ? ( welches die Berge bedeckt ).