Zwischen den Gipfeln

„Das erste Mal in Berlin war ich 2008.

Eva Hradil

„Das erste Mal in Berlin war ich 2008.

Was ich zuvor natürlich wusste – dass Berlin lange Zeit zweigeteilt war – berührte mich dennoch emotional ungeheuerlich. Immer noch war die in die Stadt geschlagene Wunde an vielen Stellen deutlich zu spüren und zu sehen. Damals erarbeitete ich eine kleine Serie: ich zeichnete ein Motiv von links bis zur Mitte als eigenständige Arbeit. Die andere Hälfte des Motivs, von Mitte nach rechts, kam auf ein weiteres Blatt. Auch wenn man die Papiere Stoß an Stoß präsentierte, bilden die unbearbeiteten Ränder zwischen den Motivhälften einen deutlichen Spalt.

   

Diese Motive hatten mit Bergen rein gar nichts zu tun…

Daher entschloss ich mich für eine Neuaufnahme der zweigeteilten Idee, diesmal auf kleinen Leinwänden (in welchen das Thema Berge auch von einer eher persönlichen Sichtweise geprägt ist). Und die Bilder sind nur mehr formal zweigeteilt, wie Diptychons. Berlin ist mittlerweile zusammengewachsen, so war jedenfalls mein Eindruck 2015, als ich für eine Ausstellungsbeteiligung wieder da war. Zu sehen ist die Narbe nur mehr dort, wo man sie willentlich als Erinnerung sichtbar ließ.“

eva.hradil.info

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